Herr Hövelmann, in letzter Zeit erhielten die Patientinnen und Patienten Anschreiben mit ordentlichen Preiserhöhungen. Wer kann sich das noch leisten? War das wirklich notwendig?
Pflege ist heute leider eine recht komplizierte Sache, vor allem wenn man sich den Punkt „Abrechnungen“ ansieht. In den Medien wurde gerade in der Zeit der Pandemie verstärkt darauf hingewiesen, wie schlecht die Mitarbeiter*innen bezahlt werden.
Wir haben sehr intensiv mit den Krankenkassen verhandelt, denn unsere Arbeit muss ja irgendwie refinanziert werden.
Ich bin stolz darauf, dass wir das Pflegepersonal nun wesentlich besser bezahlen dürfen. Dieses wird neuerdings nach einem ortsüblichen Tarifvertrag, der den caritativen Institutionen angelehnt ist, entlohnt. Das bedeutet für manche eine ordentliche Gehaltserhöhung. Und die hat sich jeder redlich verdient.
Das hat natürlich auch Auswirkungen auf unsere Kalkulation. Uns war es jedoch enorm wichtig, dass die Erhöhungen 1:1 an die Mitarbeiter*innen gehen. Das Unternehmen erwirtschaftet deshalb keinen Cent mehr.
In der heutigen Zeit sehen wir das als selbstverständlichen Beitrag an der Gesellschaft und hoffen, dass unser Team dadurch noch mehr gestärkt wird.
(Aus Bi us 81 • April 2022)