Tagespflege Hövelmann: „Wertschätzung und Individualität sind Pflicht“.
Einige Menschen mögen Seniorenheime nicht. Für sie fühlt es sich an, wie einst als kleines Kind bemuttert zu werden. Sie möchten selbst entscheiden, wann und was sie essen. Wann sie basteln oder Musik hören möchten. Zum Glück gibt es inzwischen eine gute Alternative: die Tagespflege für Senioren, die immer beliebter wird.
Heute liegt die Lebenserwartung bei etwa 80 Jahren. Oftmals ist es der Familie nicht immer möglich, sich täglich um ältere Familienmitglieder zu kümmern. Die Tagespflege ermöglicht älteren Menschen, am Leben teilzunehmen, in Kontakt zu treten. Sie können sich jeden Tag auf Gesellschaft und Aktivitäten freuen. Für Senioren, die kaum Besuch bekommen, ist die Tagespflege mehr als wertvoll.
Der größte Vorteil aber ist der, dass die Senioren in ihrer eigenen Wohnung bleiben können. Diesen Wunsch hegen sehr viele alte Menschen, denn sie möchten ihre gewohnte Umgebung noch richtig genießen.
Was genau aber beinhaltet die Tagespflege?
Die Tagespflege Hövelmann in der Villa Altmeppen bietet für alle Gäste ein individuelles Programm. Die Räumlichkeiten dieses Hauses sind einladend, die Architektur einmalig und die Einrichtung ist einfach eine wunderschöne Kulisse. Hier läßt sich keine „Nummerbetreuung“ finden, die Tagespflege bietet individuell, je nach Erkrankung und Mentalität, ein eigenes Programm. Natürlich trägt der Charme der Villa Altmeppen zum Wohlfühlprogramm bei. Die behaglichen Zimmer wie das Kaminzimmer, der grüne Salon als Ruheraum oder aber die große Küche. Es gibt keine Säle oder große Tagesräume, in denen man sich verlieren kann. Es ist eine vertrauensvolle Umgebung, in der sich die Menschen wohl fühlen. Die Leiterin der Tagespflege Hövelmann Frau Frau Gesing-Poschmann,erklärt im Gespräch: „Solange sich die Menschen hier wohlfühlen, sich angenommen und geschätzt fühlen; und das bestätigen uns die Patienten immer wieder. Wenn sie hier neue Freunde finden und sich auf Impulse und Anregungen freuen, solange haben wir die Menschlichkeit nicht außer Acht gelassen. Aber natürlich ist es so, dass es immer mehr ältere Menschen gibt und deshalb müssen wir uns auch immer wieder neu aufstellen. Trotzdem: Wenn ich erlebe, wie viele Menschen hier aufblühen, ist das ein richtig gutes Gefühl. Sie sind in der Tat oft traurig, wenn sie hier ankommen. Aber je mehr man sie einbindet, ob in Gesprächsrunden oder manche mögen auch hauswirtschaftliche Tätigkeiten, Meditation, Singen, Andachten, Rätsel raten, desto wohler fühlen sie sich. Oftmals denkt man nach Wochen, ist das noch derselbe Mensch? Sie haben hier wieder den Austausch, lernen neue Menschen kennen, lernen völlig neue Dinge und manchmal vergessen sie, dass sie schon ein wenig älter sind. Eine Besucherin versorgt uns wöchentlich mit Deutschrock oder Partymusik. Wir spielen die Musik in einem eigenen Raum und wer Lust hat, singt mit“. Die Tagespflege Hövelmann arbeitet nach dem Modell der ganzheitlichen und aktivierenden Pflege und Betreuung, bei dem der Mensch mit seiner persönlichen Individualität im Mittelpunkt steht.
„Individuell ist wichtig, sehr wichtig“, erklärt die Leiterin der Tagespflege, Frau Gesing-Poschmann. „Eins der wichtigsten Worte überhaupt, um dem Menschen den nötigen Respekt zu zollen. Kein Angebot ist hier verpflichtend! Wir fragen immer, was der Einzelne möchte, entscheiden nicht über den Kopf hinweg. Wir werden nicht sagen, ‘so nun basteln wir alle‘. Nicht alle Menschen mögen basteln. Das stärkt viele Patienten und baut Vertrauen und Selbstbwußtsein auf. Unsere Angebotsthemen wechseln ständig. Sie sind jahreszeitlich angepasst. Dennoch ist auch ein strukturierter Tagesablauf, vor allem für mental veränderte Personen, wichtig. Er bietet Halt und Sicherheit. So findet hier jeder, was er sucht. Wir verbessern stetig das Angebot, um für jeden das Richtige zu finden. Einen roten Faden aber“, erklärt sie, „gibt es eher nicht.“
„Wir holen die Menschen da ab, wo sie gerade stehen. Unser Ziel ist es, jeden wirklich täglich mehrmals zu erreichen. Jeder Mensch braucht Ansprache und Geselligkeit, auch wenn er es vielleicht manchmal nicht mehr zeigen kann. Herzlichkeit ist unser Ziel. Zufrieden sind wir nie wirklich, da wir täglich in einem neuen Prozess arbeiten. Aber das Lächeln eines Bewohners, der sich selbst verloren glaubte, reicht, um täglich neu zu beginnen.“
(Vielen Dank an Frau A.T. Loose für diesen Text, der in DAS PFEFFER, Frühling 2015, abgedruckt wurde)